Neuer ZVK
26.02.2015
Am Nachmittag wird ein neuer ZVK gelegt. Ich werde wieder im Bett hingebracht, die Infusion wird abgeklemmt und muss für zwei bis zwei einhalb Stunden pausieren.
Die Chemotherapie für den heutigen Tag 2 (die gleiche wie gestern) beginnt dadurch erst gegen 19:00 Uhr.
Verzögerte Chemo
25.02.2015
Heute ist der erste Tag der Konsolidierungstherapie. Es gibt eine geringe Dosis Cytarabin (200mg in 50ml isotonischer Kochsalzlösung) über 24 Stunden. Dafür wird das Medikament in eine große Spritze gefüllt und diese in einen sogenannten Perfusor gespannt, ein Gerät, das dann in aller “Geduld” die 2,1ml pro Stunde aus der Spritze herausdrückt.
Aber noch ist es nicht soweit: Erst muss ich noch zu EKG und Herzecho. Angehängt wird die Infusion dann um ca.
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Wieder drin
24.02.2015
Für heute früh bin ich zur Wiederaufnahme in die Klinik bestellt. Weil noch kein Bett frei ist, muss ich mich mit meinem Gepäck erst einmal im Aufenthaltsraum “einquartieren”. Dort bekomme ich ein Frühstück – unerwartet, aber nicht unwillkommen: Das Müsli, das ich zu Hause eingenommen hatte, hat schon wieder Platz im Magen gemacht.
Im Aufenthaltsraum wird auch die allmorgendliche Routineuntersuchung durchgeführt (Blutdruck, Puls, Sauerstoffsättigung), bis auf das Wiegen. Es gibt im Flur eine Waage, auf die man sich stellen kann, im Gegensatz zu den fahrbaren mit integriertem Stuhl, die in den Zimmern zum Einsatz kommen.
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Endlich Ferien
14.02.2015
Gestern war der letzte Schultag vor den Winterferien (umgangssprachlich “Faschingsferien”). Heute kann meine Frau auch etwas länger schlafen (aber die Samstagspflichten bleiben, und beeinhalten ein paar Besorgungen – für ihre Mutter – im Sanitätshaus, das heute um 12:30 Uhr schließt).
Heute begleite ich sie (ja, ich traue es mir kräftemäßig zu, beruhige ich sie), bei den Einkäufen und anschließend zu Schwiegermama. Naja, letzteres stimmt nicht ganz: ob “Mama” mich ohne Bart und Haare, bzw.
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Der erste Tag zu Hause
12.02.2015
Die Klinik hat mir die Medikamente für den ersten Tag zu Hause mitgegeben, mehr darf sie nicht, und für ein Rezept ist der Hausarzt zuständig. Den muss ich also am Tag nach der Entlassung aufsuchen. Den Termin hatte ich noch von der Klinik aus gemacht: 10:20 Uhr.
Ich nehme also den Stadtbus um 10, genauer um 9:57 Uhr in etwa 150-200m Entfernung von unserem Haus. Als ich zur Haustür hinaus will, fällt mir auf, dass ich meinen Schlüssel nicht eingesteckt habe.
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Nach Hause
11.02.2015
Beim morgendlichen Routine-Check (Puls, Sauerstoffsättigung des Bluts, Blutdruck, Temperatur, Gewicht) sagt eine Schwester, dass es für mich ja Richtung Nach Hause gehe. Ich weiß noch von nichts, warne aber meine Frau per SMS vor, dass von Entlassung die Rede sei.
Die Nachricht bestätigt sich von ärztlicher Seite, ich bekomme am frühen Nachmittag den – noch als vorläufig gekennzeichneten – Entlassbrief (an den Hausarzt adressiert). Am 24. soll ich wieder kommen. In der Zwischenzeit soll der Hausarzt wenigstens zweimal pro Woche meine Blutwerte kontrollieren.
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Zusätzliche Untersuchungen
05.02.2015
Zwei Untersuchungen kommen heute:
Zum einen hatte ich gestern früh und auch heute früh beim jeweils ersten Stuhlgang bemerkt, dass zusammen mit dem (nicht im) Stuhl auch Blut herausgekommen ist; es war richtig rot in der Toilettenschüssel. Das hatte ich in der gestrigen Visite gesagt, und so wurde für heute ein Termin für eine Rektoskopie vereinbart. Ergebnis: Hämorrhoiden (O-Ton Ärztin: “Sowas hat jeder”), zwei der Größe II, eine der Größe III, keine davon aus proktologischer Sicht behandlungsbedürftig, solange sie keine Beschwerden verursachen.
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Der Weg war umsonst
04.02.2015
In meiner Schulzeit wurde gelegentlich folgender Scherz gemacht:
A zu B: “Komm mal her!”.
B kommt: “Was gibt’s?”
A: “Kennst du das Buch ‘Der Weg war umsonst’?”
Heute wurde ich zum Herzecho geschickt. Da ich mich noch nicht fit genug fühlte, um das zu Fuß anzugehen, wurde ich im Rollstuhl chauffiert. Die beiden Klebeetiketten mit meinem Namen und einem Strichcode wurden abgegeben, dann begann das Warten. Schließlich kommt die Dame, die diese Untersuchung schon einmal bei mir gemacht hatte und erklärt mir, dass ich irrtümlich hergeschickt wurde.
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Eine schwere Entscheidung
03.02.2015
Die Frage nach der Studie beschäftigt mich (natürlich) weiter. Heute sind es eher trübe Gedanken: Ich empfinde es als eine brutale Entscheidung, die mir da abverlangt wird: einen “Würfel” über meine Zukunft, vielleicht sogar über mein Leben, entscheiden zu lassen. Solche Gedanken erleichtern die Entscheidung nicht gerade.
Bluttransfusion Ich erhalte zum ersten Mal eine Bluttransfusion, zwei Beutel mit roten Blutkörperchen. Davon habe ich anscheinend zu wenige – kein Wunder, die werden ja auch im Knochenmark gebildet, so dass sie infolge der Chemotherapie ebenfalls weniger geworden sind.
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Die Explosion geht weiter
02.02.2015
Am Morgen kommt der Stationsarzt kurz herein um mir zu sagen, dass ich mein Frühstück leider unterbrechen müsse, da man mich wegen meines Ausschlags zur dermatologischen Abteilung schicke. (Der Ausschlag hatte sich übers Wochenende entwickelt.) Beim Hinausgehen gibt er einem Pfleger die Klinke in die Hand, der mich fragt, ob mir der Doc schon Bescheid gesagt habe, und ob ich selber gehen kann oder der Transportdienst kommen soll. Ich bitte um den Transportdienst; mein Kreislauf ist derzeit zu schwach.
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