Curaçao
10.01.2015
Nach zwei Tagen mit je zwei Gaben Cytarabin (je Gabe ein Liter) folgen jetzt zwei Tage mit je einer Gabe Mitoxantron (zu 0,25 Liter). Wegen seiner blauen Farbe wird dieses Präparat intern als “Stations-Curaçao” bezeichnet.
Da ich an dem Tag noch eine Urinprobe abliefere, kann ich bestätigen, dass dieser sich tatsächlich nach grün verfärbt hat.
Es geht los
08.01.2015
Am Morgen erhalte ich, bald nach dem Frühstück, noch bevor der Arzt da war, zweimal einen Liter einer Infusion. Ich halte es zuerst für die erste Gabe der Chemotherapie, aber es ist nur Ringer-Lösung, eine Art physiologischer Kochsalzlösung.
Das erste Chemo-“Paket” kommt ca. 11:30 Uhr. Durch einen Apparat gesteuert, fließt der Liter “Cytarabin”-Lösung (genau genommen 1l Kochsalzlösung mit etwa 40ml Cytarabin-Loesung) im Lauf von drei Stunden in meinen Körper. Der erste Liter Ringer-Lösung hatte es in der halben Zeit geschafft.
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Vorbereitung
07.01.2015
Ein ruhiger Tag in der Klinik mit nur einem Termin: dem Aufklärungsgespräch zur Chemotherapie. Ich mache 17:00 Uhr aus, bis dahin kann meine Frau auch hier sein – Schule und Uni haben nach den Ferien den Betrieb wieder aufgenommen.
Am Abend erhalte ich die erste Tablette. Sie soll die Harnsäure senken, damit die Niere besser arbeiten kann.
Nochmal zu Hause
06.01.2015
Ein ruhiger und schöner Vormittag.
Für den Nachmittag haben wir meinen Schwiegervater eingeladen, wie fast jeden Sonn- und Feiertag. Nach dem Kaffee haben wir allerdings noch etwas dringendes zu tun und bitten ihn deshalb um die dafür nötige Zeit. Leider gehen rund zwei Stunden drauf, die er vorm Fernseher verbringt (es läuft immerhin Skispringen, wofür er sich interessiert), und danach ist es Zeit zum Aufbruch (ich will ja noch am Abend wieder in der Klinik sein).
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Untersuchungen
05.01.2015
Um ca. 07:00 Uhr werden wir geweckt (ich liege in einem Dreibettzimmer), die Frühschicht beginnt ihre Runde anscheinend bei uns: Gewicht, Temperatur, Blutdruck, Puls und Blutsauerstoffgehalt werden gemessen. Damit beginnt für die nächsten Wochen jetzt jeder Tag für mich.
Nächter Termin: die Visite durch einen oder mehrere Ärzte. Diesmal ca. 08:30 Uhr, aber das ist stärkeren Schwankungen unterworfen.
Für mich stehen heute einige Untersuchungen an: zuerst EKG und “Herzecho” (eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens), die beiden liegen direkt nebeneinander.
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Erster Tag
04.01.2015
Mein erster kompletter Tag in der Klinik. Ich habe schecht geschlafen, bin erst gegen Mitternacht eingeschlafen. Naja: es ist ein fremdes Bett, und ich habe am Tag zuvor ja bis fast Mittags geschlafen.
Ich lese z.Zt. das Buch “Stab und Quelle” von Maria Calasanz Ziesche, einen historischen Roman über den heiligen Pirminius1. Die Autorin lässt ihn in seiner Zeit auf der Insel Reichenau des öfteren einen alten Eremiten aufsuchen, der an einem kleinen See zwischen den beiden Armen des Bodensees lebt.
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Ohrspeicheldrüse
03.01.2015
Ich schlafe sehr lange, bis ca. 11:00 Uhr. Meine Frau ist unterwegs: ein dringender Termin in der Autowerkstatt, Einkäufe, Frisör (letzte Gelegenheit in den Ferien).
Ich taste nach der Ohrspeicheldrüse, wo ich gestern eine feste Stelle gespürt hatte. Die Stelle ist größer und druckempfindlich geworden. Au weia: auch noch eine Entzündung dazu. Das verkompliziert doch alles. Im November war das innerhalb eines Tages zur “dicken Backe” geworden. Also beten (dass das abheilt, oder zumindest keine Komplikationen gibt), und handeln (packen, in der Klinik anrufen, am Nachmittag rein fahren.
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Stationäre Aufnahme
02.01.2015
Ich werde auf der Station “G10B” in Großhadern stationär aufgenommen. Die Prozedur beinhaltet die Entnahme von Blutproben, eine Knochenmarkpunktion, und die Entnahme einer Knochenprobe.
Das Blutbild ist immer noch so gut, dass man mich übers Wochenende nach Hause beurlaubt.