Veränderungen
01.07.2015
Seit letzter Nacht habe ich ein Dreibett-Einzelzimmer 😄. Der neue Patient war nämlich noch am späten Abend auf eine andere Station verlegt worden, und der dritte durfte ja gestern Vormittag nach Hause.
Bei meinem morgendlichen Antibiotikum läuft einiges offenbar aus der Vene wieder heraus und durchweicht das Pflaster, das die Nadel festhält. Es gelingt mir, den Schlauch in einer Position festzuhalten, in der das nicht mehr passiert. Bei der Visite meint die Ärztin dann, die Nadel solle gezogen und wieder der Port verwendet werden.
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Kommen und Gehen
30.06.2015
Der eine Mitpatient war schon gestern auf eine andere Station verlegt worden, wo bessere Möglichkeiten bestehen, seine Vitalfunktionen zu überwachen – er hatte in der Nacht zuvor heftige Probleme bekommen (wenn ich es richtig herausgehört habe, einen Kreislaufkollaps o.ä.).
Im Verlauf des Vormittags wird ein neuer Patient aus einem anderen Krankenhaus hierher verlegt. Er ist Mitte Siebzig und etwas desorientiert. Auf dem Weg zur Toilette vergisst er z.B. den Ständer mit den Infusionen, an denen er hängt.
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Fieber vorbei
28.06.2015
Das war’s auch schon mit dem Fieber: Seit gestern bleibt meine Temperatur unterhalb der Fiebergrenze; heute abend sind es sogar erstmals wieder weniger als 37°C (genauer: 36,9°). Gott sei’s gedankt!
Doch Fieber
26.06.2015
Zu früh gefreut: Gestern Abend stieg meine Temperatur dann doch noch auf 38,4°C, und damit über die Fiebergrenze (die auf dieser Station nach US-Vorbild bei 38,3° Celsius, etwa 101° Fahrenheit, gezogen wird; in Deutschland wird normalerweise ab 38,5°C von Fieber gesprochen).
Noch in der Nacht wird Blut für eine Blutkultur genommen und ich bekomme die erste Antibiotikum-Gabe (intravenös, die Nadel liegt noch vom Sonntag). Außerdem werden Thrombozyten bestellt, die mir dann um 01:00 Uhr angehängt werden; diesmal wird mir vorsichtshalber gleich Fenistil gespritzt.
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Fast Fieber
24.06.2015
Beim abendlichen Durchgang der Schwestern (ca. 19:00 Uhr) beträgt meine Temperatur 38,1°C. Hat der Kopfhörer einen Wärmestau verursacht (gemessen wird im Ohr)? Eigentlich hatte ich den schon eine Weile abgelegt (keine Ahnung, wie lange), aber ich widerspreche der Vermutung vorsichtshalber nicht. Um 20:00 Uhr wird nochmal gemessen: 38,2°C.
Sturm beten ist angesagt. Wir hätten gerne mal einen Aufenthalt ohne Infusion von Antibiotika.
Es hilft: Bei der nächsten Messung (etwa 22:20 Uhr) sind es nur noch 37,7°C.
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Zuzug
22.06.2015
Der Zimmernachbar am Fenster wird am Vormittag entlassen. Bald darauf wird ein anderer Patient zu uns ins Zimmer verlegt; er trägt einen Mundschutz, steht also ebenfalls unter Umkehr-Isolation. Er scheint die gleiche Chemo zu bekommen wie ich beim ersten Mal. Für ihn ist es Tag 3 der Therapie; bei mir begann die Umkehr-Isolation an Tag 5.
Aggressive Thrombozyten
21.06.2015
Heute früh wurde mir Blut abgenommen (gestern hatte man darauf verzichtet). Als Ergebnis bekomme ich gegen Mittag neue Thrombozyten (und dafür erst mal einen Venenkatheter). Sie laufen während des Essens in mich hinein. Gegen 13:00 Uhr merke ich, dass diese Transfusion fertig ist. Gleichzeitig juckt es an immer mehr Stellen: Linkes Handgelenk, linke Armbeuge, links und rechts des Nabels entlang der Gürtellinie. Überall dort zeigen sich auch Quaddeln; auch der rechte Handrücken ist gerötet.
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Umzug und Isolation
18.06.2015
Bei der Visite tragen die Ärzte Mundschutz. Ja, bestätigen sie mir, das sei meinetwegen, meine Leukozyten seien bei 750. Ich stehe also jetzt wieder unter Umkehr-Isolation.
Gestern waren die Leukos übrigens bei 1280; wenn sie weiter in der Geschwindigkeit weniger werden, muss man mir übermorgen welche zuführen, damit ich auf Null komme 😄 12.
Später am Vormittag werde ich in ein anderes Zimmer verlegt, in dem bereits ein anderer “Umkehr-Patient” liegt (er ist seit gestern isoliert).
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Tendenz fallend
17.06.2015
Am Abend lasse ich mir mal wieder (zum ersten Mal bei diesem Aufenthalt) meine Laborwerte ausdrucken. Wie zu erwarten fallen die Blutwerte. Die Leukozyten sind bei 1280/µl (vorgestern 2100/µl). Ich rechne also damit, dass ich morgen oder übermorgen unter Umkehr-Isolation gestellt werde.
Ansonsten sind die letzten paar Tage sehr ruhig gewesen. Gegen Langeweile helfen Lesen, im Web Surfen, Rätseln und Simon Tatham’s Portable Puzzle Collection.
Wieder ohne Nadel
15.06.2015
Der Port war bei der Blutabnahme am Morgen nicht “rückläufig”, so dass dafür die Armvene herhalten musste.
Bei der Visite frage ich, ob die Ringerlösung (zur Wässerung) weiter nötig sei; schließlich trinke ich 3-4 Liter am Tag. Das wird verneint, und als die Schwester später fragt, ob sie sie mir gleich oder später anhängen soll, kann ich antworten: “Garnicht”.
Bald nach dem Mittagessen ist die Schwester wieder da: Sie soll die Portnadel entfernen.
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