Die Rückkehr der Leukozyten

Am Morgen fühle ich mich schlapp. Gegen Mittag dusche ich. Im Laufe des Nachmittags werde ich fitter.

Erläuterung des Stationsarztes bei der Visite: Das Fieber sei normal. “Jeder Tag, an dem wir nicht Ihretwegen hier dauernd rein- und rauslaufen, ist ein guter Tag.” So gesehen, hatte ich hier nur gute Tage.

Ich fühle mich so fit, dass ich in einer der beiden Computerzeitschriften zu lesen beginne, die neben mir darauf warten, “abgearbeitet” zu werden. Außerdem lasse ich mir später von meiner Frau etliche Zugangsdaten durchgeben. Letzteres allerdings großteils vergebens: eine SSH-Verbindung (verschlüsselte Kommandozeile) scheint nicht durchgereicht zu werden. Nicht einmal ein “ping” geht, obwohl die Namens-Auflösung per DNS funktioniert. Wahrscheinlich eine Firewall.

Am Abend entnimmt der Stationsarzt einem Zimmernachbarn Blut. Auf dem Weg nach draußen gibt er mir die kurze Nachricht (Ich telefoniere gerade mit meiner Frau): “Ihre weißen Blutkörperchen kommen. Sie sind heute schon bei 1000.” Vielleicht morgen schon ohne Mundschutz.