Kein Antibiotikum mehr

Ich bekomme heute früh die angekündigte “Dopingspritze” für mein Knochenmark. Das Mittel könne Knochenschmerzen verursachen, erklärt mir der Stationsarzt bei der Visite; wenn das passiere, soll ich mich melden, dagegen helfe ein Gramm Paracetamol.

Und das Antibiotikum habe er abgesetzt. Das heißt, heute ist er erste Tag seit Beginn der Chemotherapie, an dem ich keine Infusion erhalte.

Er kommt bald noch mal zu mir: Immer am Mittwoch setzen sich die Oberärzte der betreffenden Stationen und weitere Ärzte zu einem “hämatologischen Board” zusammen. Dabei soll diese Woche auch mein Fall vorgestellt werden (das war gestern schon gesagt worden), je nach zur Verfügung stehender Zeit auch erst nächste Woche (das war gestern nicht gesagt worden). Bei dieser Beratung werde auch über das weitere Vorgehen in meinem Fall entschieden, also ob man Richtung Knochenmarkstransplantation oder Richtung weiterer Chemotherapien gehen will (wie gesagt, ich gehöre zur mittleren Risikogruppe, und da steht diese Entscheidung an). Dabei werde auch die Frage nach Geschwistern gestellt, weil diese zuerst als potentielle Spender in Frage kommen. Ich teile ihm mit, dass ich zwei jüngere Brüder habe.