Der erste Tag zu Hause

Die Klinik hat mir die Medikamente für den ersten Tag zu Hause mitgegeben, mehr darf sie nicht, und für ein Rezept ist der Hausarzt zuständig. Den muss ich also am Tag nach der Entlassung aufsuchen. Den Termin hatte ich noch von der Klinik aus gemacht: 10:20 Uhr.

Ich nehme also den Stadtbus um 10, genauer um 9:57 Uhr in etwa 150-200m Entfernung von unserem Haus. Als ich zur Haustür hinaus will, fällt mir auf, dass ich meinen Schlüssel nicht eingesteckt habe. Also nochmal eine Treppe hoch, Schlüssel holen, Treppe runter. Als ich beim Gartentor bin, sehe ich den Bus an der Haltestelle. Dort schaffe ich ihn nicht mehr. Aber da unser Ortsteil nur eine Zufahrt hat, muss der Bus eine Runde drehen, die ihn wieder dorthin zurückbringt. Unsere Haltestelle ist eine der ersten im Ortsteil, und bis zur letzten schaffe ich es normalerweise noch rechtzeitig zur Abfahrt um 10:05 Uhr. Angesichts meiner derzeit schwachen Konstitution und des Termins beeile ich mich aber auf der Strecke. Vermutlich dieses Beeilen wird später mit einen Muskelkater in den Waden “belohnt”.

Die Praxis erreiche ich ohne Probleme zum vereinbarten Zeitpunkt und verlasse sie gegen 11:00 Uhr. Dann geht es zur nächsten Apotheke, davor einen Abstecher zur Poststelle (ca. 50m von der Apotheke entfernt), um meinen Geldbeutel zu füllen. In der Apotheke sind zwei Kunden vor mir, und so nehme ich gerne in einem Korbsessel Platz, der dort bereit steht, und lasse eine weitere Kundin ebenfalls vor.

Weiter geht es zur Stadtverwaltung. Wir haben erfahren, dass aufgrund meiner Erkrankung ein Antrag auf einen Schwerbehindertenausweis gestellt werden kann, und dieses Antragsformular hole ich ab. Dann eine kurze Pause auf einem Mäuerchen, und weiter zur Bushaltestelle, wo ich feststelle, dass mich meine Erinnerung getäuscht hat: Im Wartehäuschen gibt es doch Sitze, drei an der Zahl, von denen ich den mittleren einnehme, bis der Bus kommt.

Um 12:00 Uhr bin ich dann wieder zu Hause und falle erst mal ins Bett und in Schlaf, aus dem mich gegen 14:00 Uhr das Telefon weckt.


Während meines Heimaturlaubs müssen meine Blutwerte mindestens zweimal wöchentlich überprüft werden. Wir vereinbaren morgen (Freitag) und Montag als die ersten Termine zur Blutabnahme. Die Werte sind beide Male gut (die hohe Thrombozytenzahl irritiert die Ärztin zunächst, aber sie findet heraus, dass das nach einer Chemotherapie vorkommen kann, und die Zahl war schon in der Klinik so hoch). Wir vereinbaren daher noch eine Blutabnahme für Donnerstag. Da auch diese Werte gut sind, und ich am Dienstag sowieso wieder in die Klinik gehe, verzichten wir auf eine weitere Blutabnahme am folgenden Montag.

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