Die Explosion geht weiter

Am Morgen kommt der Stationsarzt kurz herein um mir zu sagen, dass ich mein Frühstück leider unterbrechen müsse, da man mich wegen meines Ausschlags zur dermatologischen Abteilung schicke. (Der Ausschlag hatte sich übers Wochenende entwickelt.) Beim Hinausgehen gibt er einem Pfleger die Klinke in die Hand, der mich fragt, ob mir der Doc schon Bescheid gesagt habe, und ob ich selber gehen kann oder der Transportdienst kommen soll. Ich bitte um den Transportdienst; mein Kreislauf ist derzeit zu schwach.

Da ich das Frühstück sowieso fast beendet habe und noch immer relativ wenig Appetit an den Tag lege, beschließe ich, auf die Scheibe Käse zu verzichten, die ich vielleicht noch gegessen hätte, und mich für den Transport fertig zu machen (Socken und Fleecejacke, da unten ist es kühl).

Meine Leukozyten entwickelten sich “wie ein junger Gott”, sagt mir der Stationsarzt, als ich ihn gegen Abend auf dem Flur sehe. Ich gestehe, dass ich die Zahl nicht mehr weiß. “12000”. Wow. Das klingt nach schlechten Zeiten für Infekte.

Auf dem Zettel, der das Mittagessen mit meinem Namen versieht, und auch die Speisen nennt, vermerke ich: “Es hat zum ersten Mal wieder nach etwas geschmeckt”. Es gab Minestrone, als Hauptgericht Hackbraten mit Rahmsauce, dazu Petersilienkartoffeln und Blumenkohl natur, als Nachtisch Birnenkompott.