Verzögerte Chemo

Heute ist der erste Tag der Konsolidierungstherapie. Es gibt eine geringe Dosis Cytarabin (200mg in 50ml isotonischer Kochsalzlösung) über 24 Stunden. Dafür wird das Medikament in eine große Spritze gefüllt und diese in einen sogenannten Perfusor gespannt, ein Gerät, das dann in aller “Geduld” die 2,1ml pro Stunde aus der Spritze herausdrückt.

Aber noch ist es nicht soweit: Erst muss ich noch zu EKG und Herzecho. Angehängt wird die Infusion dann um ca. 14:10 Uhr. Nach knapp einer halben Stunde muss ich sie wieder abhängen lassen, weil wir um 14:50 Uhr einen Besichtigngstermin auf einer der beiden Stationen für Knochenmarkstransplantation wahrnehmen wollen. (Eine solche Besichtigung wird etwa einmal im Monat angeboten; den Januartermin hatten wir etwas zu spät gesehen.) Ich lasse die Infusion natürlich nicht einfach so abhängen, sondern frage vorher einen Arzt. Ich erwische den Stationsarzt, und der sagt mir, ich solle “mit Gottes Segen” ohne die Infusion zur Besichtigung gehen. (Ob er das bewusst so formuliert hat?)