Wieder drin

Für heute früh bin ich zur Wiederaufnahme in die Klinik bestellt. Weil noch kein Bett frei ist, muss ich mich mit meinem Gepäck erst einmal im Aufenthaltsraum “einquartieren”. Dort bekomme ich ein Frühstück – unerwartet, aber nicht unwillkommen: Das Müsli, das ich zu Hause eingenommen hatte, hat schon wieder Platz im Magen gemacht.

Im Aufenthaltsraum wird auch die allmorgendliche Routineuntersuchung durchgeführt (Blutdruck, Puls, Sauerstoffsättigung), bis auf das Wiegen. Es gibt im Flur eine Waage, auf die man sich stellen kann, im Gegensatz zu den fahrbaren mit integriertem Stuhl, die in den Zimmern zum Einsatz kommen. Wegen der Straßenkleidung zeigt die aber ein paar Kilogramm mehr an als die andere am nächsten Tag (wo ich nur Schlafanzug und Pantoffeln trage).

Ebenfalls im Aufenthaltsraum versucht eine Medizinische Fachangestellte (frühere, und auch heute noch bekanntere, Bezeichnung: Arzthelferin), mir eine “Nadel” (eine Art Katheter für Infusionen in die Armvene) zu legen, aber meine Venen spielen so schlecht mit, dass sie nach zwei Versuchen aufgibt und sich damit begnügt, ihre zweite Aufgabe zu erfüllen, nämlich mir Blut abzunehmen.

Ca. 11:40 Uhr komme ich auf ein Zimmer, ein Einzelzimmer. Kommentar der Schwester, die mich hinbringt: “Sie wissen, dass man auf dieser Station nicht lange dort bleibt, wenn es einem gut geht.” Tatsächlich werde ich am nächsten Morgen in ein 3-Bett-Zimmer verlegt.

Die Chemotherapie geht morgen weiter. Eine “Konsolidierungstherapie”, die sich über 9 Tage erstrecken wird. Auch diesmal wird das Knochenmark angegriffen werden und es irgendwann zur Umkehr-Isolation kommen.

Geschätzte Aufenthaltsdauer: 4-6 Wochen, evtl. länger.