Wieder Ausschlag

Bei der Visite fällt der Ärztin ein leichter Ausschlag (rote Punkte) am Brustkorb unterhalb der Schultern auf. Bis zum Abend habe ich das allerdings längst vergessen; es war für mich in dem Moment eher eine Nebenbemerkung.

Einiges an Medikamenten wurde abgesetzt: Ich bekomme kein TamiFlu mehr, auch das zweite Antibiotikum (das ich viermal – morgens, mittags, abends und nachts – intravenös bekommen hatte) ist gestrichen. Auch das ACC habe sie abgesetzt, sagte die Ärztin. Am Morgen hatte ich es noch bekommen.

Dafür bringt mir die Schwester am Nachmittag Vitamin-C-Pulver. Sie entschuldigt sich, dass es erst heute kommt, es sei gestern schon verordnet worden, aber nicht auf Station vorhanden, so dass es erst bestellt werden musste. Zwei mal 200mg seien verordnet, wozu weiß sie nicht. Einnahme laut Aufdruck: “In Flüssigkeit gelöst zu sich nehmen”.

Die erste Dosis nehme ich dann gleich ein (das mitgelieferte Schöpflöffelchen fasst 120mg, es werden also eher 240mg), dann stutze ich: Ich nehme schon 500mg in Form einer Lutschtablette zu mir (genauer gesagt: zwei halben), um den Speichelfluss anzuregen, das sind 625% der empfohlenen Tagesdosis. Jetzt nochmal fast die gleiche Menge? Wenn ich solchen Mangel an Vitamin C habe, dann muss man dem unbedingt nachgehen.

Kurz darauf kommt ein Arzt der Station mit einem fahrbaren Ultraschallgerät herein, um sich meine Ohrspeicheldrüse anzusehen. Ihn frage ich nach dem Zweck des Vitamin-C-Pulvers. “Um den Speichelfluss anzuregen”. Dafür habe ich doch schon die Lutschtabletten. Ich solle halt das von der Klinik nehmen statt des anderen. (Ich kann mir nicht helfen: Das erinnert mich irgendwie an “not invented here”, auch, wenn der Vergleich nicht 100% passt.)

Zurück zur Ohrspeicheldrüse und der Ultraschall-Untersuchung: Das Ultraschallgerät von der Station, das er dabei hat, erweist sich als ungeeignet, weil man die Frequenz (und damit wohl die Auflösung) nicht umstellen kann. Also kommt er etwas später mit einem anderen Gerät wieder, mit dem es dann klappt. Ergebnis: Die (entzündete) linke Ohrspeicheldrüse ist nur noch wenig größer als die rechte (super!). Allerdings ist da ein verdickter Lymphknoten. Sowas hatte ich letzten Mittwoch schon von den HNO-Ärzten gehört.

Bevor er mit der Ultraschall-Untersuchung begann, hängte er mir einen Beutel mit Thrombozyten an. Nachdem die “Nadel” gepült ist, tropfen die zunächst relativ gut, haben bis zum Ende der Untersuchung aber damit aufgehört. Versuche, den Fluss durch Änderung der Haltung meiner Hand oder meines Armes wieder ins Laufen zu bekommen, schlagen fehl. Er spült erneut, wodurch es wieder gut läuft. Kurz nachdem er draußen ist (Hallo Murphy?) hört das Tropfen wieder auf. Mir kommt schließlich der Gedanke, den Infusionsständer weiter auszufahren, so dass der Beutel höher hängt. Das wirkt endlich.

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