Dicker Arm

Nach etlichen Tagen fühle ich mich wieder fit genug, um das Notebook herauszuholen. Ich stelle das Kopfteil meines Bettes hoch (zwischen 60° und 90°) und bringe das Fußteil in eine leicht angewinkelte Stellung, so dass ich nicht so leicht nach “unten” weg rutsche. Im Schneidersitz nehme ich den Laptop auf den Schoß bzw. auf ein Bein, so dass ich bequem die Tastatur bedienen kann. Die Maus befindet sich rechts neben mir, so dass auch sie gut zu benutzen ist. Auf diese Weise lässt sich gut spielen, surfen und an diesem Blog schreiben.

Nach ein paar Stunden stelle ich fest, dass der rechte Arm ziemlich dick geworden ist – die ganze Zeit lief eine Infusion ein (ein Liter), die meinen Kaliumhaushalt auffüllen sollte, der durch das viele Schwitzen in der letzten Zeit gelitten hatte. Diese Infusion scheint sich vorrangig ins Gewebe des rechten Unterarms gedrückt zu haben, aber auch der untere Teil des Oberarms ist betroffen.

Die Ärzte organisieren möglichst schnell ein Ultraschallgerät (das stationseigene ist natürlich gerade verliehen) und untersuchen den Arm und die ableitenden Venen, um eine eventuelle Thrombose zu finden. Meine Frau, die inzwischen zu Besuch gekommen ist, schaut interessiert zu, was auf dem Bildschirm so alles zu sehen ist.

Eine Thrombose findet sich nicht. Am nächsten Tag fällt mir eine Erklärung für das Phänomen ein: Aufgrund meiner Körperhaltung (angewinkelter Arm, um zu tippen und die Maus zu bewegen) war die Vene im Bereich der Armbeuge vermutlich verengt, so dass die Infusionslösung nicht richtig fließen konnte. Da aber immer noch Flüssigkeit nachlief, und die Venen nur eine begrenzte Kapazität haben, gaben diese den Weg ins umgebende Gewebe frei.

Ich solle den Arm hoch legen, so dass er sich oberhalb des Herzens befindet und die Flüssigkeit besser abfließen kann. Das bewirkt im Laufe der Nacht und des nächsten Tages eine deutliche Besserung, dann ist aber kaum mehr ein weiterer Effekt zu sehen: Der rechte Arm bleibt etwas dicker als der linke (besonders auffällig ist das im Bereich des Ellbogens).

Beim Arztgespräch vor der Entlassung wird uns gesagt werden, dass der Körper sich die noch im Gewebe befindliche Flüssigkeit im Lauf der nächsten Tage holen werde. Allerdings ist der Unterschied auch am 06. Juni, als ich diesen Eintrag schreibe, noch deutlich zu sehen.

Der Laptop bleibt natürlich wieder ein paar Tage aus.