Kultur hoch drei

Bei der morgendlichen Arztvisite erfahre ich von der Ärztin sozusagen auch den Vornamen meines Keims: Es ist ein Staphylococcus epidermidis, ein Keim, der ganz normal auf unserer Haut anzutreffen ist (daher der Name).

Anlässlich eines Fieberschubs werden mir gleich dreimal Blutkultuen abgenommen: zweimal aus dem Port (der wird extra neu angestochen), so dass man einmal Blut aus dem Port selber und einmal nachfließendes Blut hat, und einmal am Arm, zum Vergleich. danach läuft ein Antibiotikum über den Port ein, wird aber bewusst nicht nachgespült. Dann wird die Portnadel wieder entfernt.

Insgesamt habe ich auch an diesem Tag mehrfach Fieber.

Gegen Abend ergibt sich ein Gesprach mit dem Stationsarzt; meine Frau ist gerade zu Besuch. Er erklärt uns, dass man nach der Umstellung der Antibiose das Wochenende abwarten wolle, bevor man über den Port entscheidet (das weiß ich schon aus der Arztvisite vom Morgen). Da der erst seit etwa zwei Wochen liegt, halten sowohl er als auch der Oberarzt es für unwahrscheinich, dass er infiziert ist. Als letzten Versuch, den Infekt in den Griff zu bekommen, gibt es aber die Möglichkeit, diesen Fremdkörper zu entfernen.

Als meine Frau gegangen ist, rasiere ich den Oberlippenbart ab. Er hatte inzwischen eine relativ große Lücke direkt rechts von der Mitte und sieht damit irgenwie hässlich aus.

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