Neues am Feiertag

Heute ist Christi Himmelfahrt. Entsprechend wenig ist los.

Der diensthabende Arzt gehört zur Station G10a (gleicher Flur, nur die andere Hälfte der Zimmer). Er ist über das häufige Fieber beunruhigt und vermutet, dass die Erreger an meinem Port anhaften. Er bereitet mich darauf vor, dass der Port möglicherweise entfernt werden muss. Als ich erzähle, dass man den Erreger wohl noch nicht kenne, erwidert er, doch den kenne man, es sei ein Staphylococcus.

Kurz vor dem Mittagessen entwickelt sich ein Hustreiz zum Brechreiz. Es ist nicht sehr viel, was ich auf diese Weise wieder los werde, aber ich traue mich nicht, meinem Magen gleich wieder feste Nahrung zuzumuten. Da die Bratwurst lecker duftet (wenn auch leider nicht so aussieht), lege ich einen Zettel darauf “Bitte stehen lassen” und lege mich zum Schlafen hin. Als ich nach etwa 3 Stunden wieder wach bin (die Bratwurst riecht immer noch lecker), beschließe ich, dass die Sachen jetzt zu kalt sind, und verzichte auf dieses Mittagessen.

Am Nachmittag werde ich samt Bett zum CT gebracht; man will wissen, ob die Lunge von meiner Infektion betroffen ist; ich huste nämlich immer wieder. Der Mann vom Krankentransport denkt sogar daran, dass ich vielleicht einen Mundschutz brauche; ich hätte es auf die Schnelle vergessen.

Ich bin anscheinend im Moment der einzige Patient (es ist ja Feiertag), und so werde ich gleich bis zum Gerät gefahren. Zwei Schritte trennen Bett und CT-“Tisch”; als ich mich darauf gelegt habe, werde ich gebeten, die Arme über meinen Kopf zu legen, damit man weniger Strahlung brauche. Dieses Bewusstsein für Strahlenbelastung freut mich.

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