Weiter warten

Am Sonntag (26.07.) waren wir in einer unserer beiden Münchner Schwestergemeinden zum Gottesdienst, weil meine Frau dort den Gemeindegesang am Klavier begleitete. Damit traue ich mich zum dritten Mal (nach dem Gottesdienst zwei Wochen und der Geburtstagsfeier eine Woche zuvor) ohne Mundschutz in eine größere Menschenansammlung. Für den Fall der Fälle befindet allerdings ein Mundschutz in meiner Herrentasche.

Am Montag ging es dann wieder in die Ambulanz der Klinik, und wieder stellt sich die Frage: Kann die nächste Chemo anfangen? Die Zahl der Leukozyten ist mit 3.380/µl zwar noch nicht wieder im Normalbereich, aber längst im therapiefähigen Bereich. (Dieser Wert ist ungewöhnlicherweise derselbe wie eine Woche zuvor.) Wichtig ist daher derzeit der Anteil der “neutrophilen Granulozyten” unter den Leukozyten, und hier insbesondere der der “segmentkernigen” Granulozyten (ausgereifte Neutrophile). Sie sind für die Bekämpfung von Bakterien und Pilzen zuständig; die Ärztin möchte mindestens 1.500/µl sehen. Das ist natürlich für eine ambulante Therapie wichtig, weil auch sie das Knochenmark angreifen und dadurch die Zahl der Blutzellen herunter drücken wird – und ich bin dann ja nicht unter ständiger medizinischer Aufsicht, wie ich es bei den stationären Behandlungen war, so dass man nicht so schnell und nicht so gut auf einen Infekt reagieren kann.

Es sind erst 845 Segmentkernige (25% der Leukozyten), damit kann die Therapie noch nicht beginnen. Wir werden die Gelegenheit nutzen und am Wochenende meine Mutter besuchen, das erste Mal seit Weihnachten.

Related Articles