Knipsen und Schneiden

Dokumentation im Rahmen der Studie:

Zunächst werden die vier Impfstellen von vorgestern fotografiert und vermessen. Ich trage trotz der Jahreszeit ein Hemd mit kurzen Ärmeln (wie zu allen Impfterminen, schließlich wird ja in den Oberarm geimpft). Der Fotograf – er ist bei der Medienstelle des Klinikums beschäftigt – fragt vorsichtig an, ob ich auch ein Unterhemd trage; für die Dokumentation ist es günstiger, wenn der ganze Oberarm bis zur Schulter frei ist, weil dann die Proportionen besser erkennbar sind. Ich trage eines, ein ärmelloses noch dazu (auch das, damit die Impfstellen besser zugänglich sind), so dass ich ihm da entgegenkommen und das Hemd ausziehen kann, ohne gleich meinen nicht sehr fotogenen Oberkörper präsentieren zu müssen.

Das Maßband wird neben den Impfstellen mit durchsichtigem Pflaster befestigt, so dass es auch auf den Bildern zu sehen ist (einmal links, einmal rechts). Gemessen wird allerdings nicht in dieser Konstellation, sondern mit frei beweglichem Maßband.

Dann kommt die Entnahme der Gewebeproben. Darunter konnte ich mir nicht allzu viel vorstellen; ich dachte, dass mit einer Spritze etwas Gewebe abgesaugt würde. Die Wirklichkeit sah natürlich etwas anders aus: An jeder der vier Impfstellen von vorgestern wurde ein zylinderförmiges Stück Gewebe entnommen, das etwa 1-1,5 mm Durchmesser und 3 mm Höhe hatte. (Wer neugierig ist, aber zu faul zum Nachrechnen: Das sind zusammen 3 bis 6,75 mm³.) Natürlich hat es an allen vier Stellen ordentlich geblutet und wurde genäht, wovon ich aber nicht allzu viel gesehen habe, weil ja meine Schulter dazwischen war und ich den Arm ruhig halten musste, bis die Arbeiten beendet und die Stellen verbunden waren. Nach Abklingen der Betäubung hat es dann ab dem frühen Nachmittag gelegentlich geziept, aber nicht wirklich geschmerzt.

Schließlich bittet die Studienleiterin, ob man mir wohl nochmal Blut abnehmen dürfe. Man möchte sehen, ob irgendwelche Werte kurz nach der Impfung in die Höhe gehen und sich dann wieder normalisieren – eine solche Spitze wäre eine Woche nach der Impfung (wie bei den früheren Terminen) möglicherweise schon vorbei, man würde also gar nichts davon mitbekommen.

Diese wissenschaftliche Neugierde kann ich gut verstehen, und so lasse ich mich um 6 Röhrchen Blut erleichtern. Die Schwester, die das macht, muss aufpassen, dass sie den Stauschlauch unterhalb der frischen Wunden anbringt. Durch das aufgestaute Blut könnten diese sonst aufplatzen.

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