Unser Kabel-Receiver ist kaputt gegangen. Von der Kabel-Deutschland-Hotline hatte ich erfahren, dass das Gerät zwar von KD geliefert, aber unser Eigentum sei und die Garantiezeit abgelaufen (nach neun Jahren kein Wunder). Ich könne ein neues bei KD kaufen (99,–€) oder mieten (etwas über 6€ im Monat), oder beim Elektromarkt kaufen, dabei müsse ich darauf achten, dass es für Kabel Deutschland zertifiziert sei. Mit der Seriennummer des neuen Geräts solle ich dann wieder bei der Hotline anrufen, damit ich eine passend codierte Smartcard bekomme.
So haben wir uns am Wochenende ein neues Gerät gekauft, “mit SKY- und Kabel Deutschland Zertifizierung”.
Heute gehe ich also wieder auf die KD-Webseite, um die Telefonnummer herauszufinden. Wieder eine Klick-Orgie; die Nummer ist gut versteckt. Schließlich lande ich auf der Seite mit der Online-Assistentin. Wonach ich denn suche? Ich tippe ein: “Smartcard für neuen Receiver”. Antwort: “Eine gute Wahl! Möchten Sie das Gerät bei uns kaufen oder mieten?” – “Ich habe das Ding!” – “Den Sender DASDING können Sie bei Vodafone hören…” – [Achtung, nicht ad usum delphini] “Ich fühle mich verarscht!” – “Diese Anfrage haben wir leider nicht verstanden. geht es um 1) … 2) …” Nach zwei weiteren Klicks gibt es da einen Button “Anrufen”. Noch ein Klick, und ich erfahre endlich die Rufnummer der Hotline.
Leider wird der Akku des Mobilteils leer, während ich meine Intelligenz unter Beweis stelle, indem ich mehrere Fragen durch Aussprechen der Zahl “Eins” beantworte und anschließend darauf warte, dass “in voraussichtlich einer Minute” jemand für mich Zeit hat.
Mit dem nächsten Mobilteil (das jetzt halbwegs aufgeladen ist – wie auch das Dritte war es heute morgen leer gewesen), mache ich später einen neuen Anlauf. Die Webseite ist noch offen, hat sich aber inzwischen verändert: “Anscheinend sind Sie im Moment anderweitig beschäftigt. Können wir Ihnen noch mit etwas anderem helfen?” Direkt unter der Zeile, in die ich meine “Kommunikation” mit dem Automaten getippt hatte, sehe ich jetzt einen Button “Anrufen”. War der schon immer da? Er führt allerdings auf eine andere Seite, denn dort stehen andere Rufnummern. Anscheinend wähle ich auch eine andere, denn die Fragen, die ich beantworten soll, sind andere. Vielleicht ist es auch Teil des Intelligenztests.
Diesmal klappt es endlich. Nach Bekanntgabe unserer Kundennummer und meines Geburtsdatums sowie Bestätigung der Anschrift darf ich endlich meine Lesefertigkeit unter Beweis stellen und die Seriennummer unserer Neuerwerbung verlesen – ein 17-stelliges Monstrum, ohne Punkt und Komma (bzw. Leerstelle) aufgedruckt.