Lobe den Herren, ...

Heute wurden im Gottesdienst drei Strophen des Liedes “Lobe den Herren” gesungen. Eine hat mich besonders angesprochen, und ist mir den ganzen Tag und auch am nächsten Tag immer wieder durch den Kopf gegangen:

Lobe den Herren,
der alles so herrlich regieret,
der dich auf Adelers
Fittichen sicher geführet,
der dich erhält,
wie es dir selber gefällt;
hast du nicht dieses verspüret?

Ja, allerdings habe ich es “verspüret”:

der alles so herrlich regieret: Angefangen bei der Entzündung der Ohrspeicheldrüse, über den HNO, der hellhörig wurde, als das Antibiotikum nicht so gut anschlug wie gewohnt, über die Hausarztpraxis, die den seltsamen Blutwerten nachgehen wollte und mich zum Hämatologen schickte, bis zu eben diesem Hämatologen, der auch noch Onkologe ist – eine komplizierte Kette, die zur Entdeckung meiner Leukämie führte.

der dich auf Adelers Fittichen sicher geführet: Wenn ich an all die Fieberphasen in der Klinikzeit denke, und insbesondere an die Influenza, die ich zwar hatte (während mein Immunsystem praktisch bei Null war), die aber nicht ausbrach – wer es nachlesen will, kann einfach auf die entsprechenden Schlagworte in der Seitenleiste klicken – ja, das kann man wohl nicht anders nennen. Auch, dass ich die Chemos problemlos vertrug, gehört unter diese Überschrift.

der dich erhält, wie es dir selber gefällt: Ich lebe noch, und darüber freue ich mich. Ja, es gefällt mir – ich merke, dass ich gerne lebe.

Ich stimme Joachim Neander (dem Verfasser des Liedes) zu:

Lobe den Herren,
den mächtigen König der Ehren,
meine geliebete Seele,
das ist mein Begehren.
Kommet zuhauf,
Psalter und Harfe, wacht auf,
lasset den Lobgesang hören!