Vorgeschichte

In der zweiten Novemberhälfte 2014 erkrankte ich an einer Entzündung der Ohrspeicheldrüse. (Bis dahin hatte ich von diesem Organ noch nie etwas gehört.) Als das Antibiotikum nicht so schnell wie gewünscht anschlägt, fordert der Hals-Nasen-Ohren-Arzt ein Blutbild durch den Hausarzt an, um Mumps auszuschließen. Dafür ergeben sich aus den Blutbild aber keine Hinweise; ich bin nicht ansteckend.

Ein paar Tage später bittet die Hausarztpraxis zur Nachkontrolle eines Wertes. Der Wert ist immer noch nicht normal, und nicht erklärlich (es finden sich Vorläuferzellen von weißen Blutkörperchen im Blut, die normalerweise nur im Knochenmark vorkommen).

Ich werde zum Hämatologen überwiesen, wo ich mich erstmals am 11.12. vorstelle. Ich hatte den Termin offenbar ziemlich kurzfristig bekommen, da zwei Werte auf eine aktute Leukämie hindeuteten (dieser Hämatologe ist auch Onkologe). Nach ausgiebiger Untersuchung scheint der Verdacht aber wieder vom Tisch zu sein; ich bin dafür einfach zu fit. Außerdem ist die automatische Auszählung der Blutkörperchen unzuverlässig, wenn diese ungewöhnlich geformt sind (meine addierten sich zu 55% statt zu 100%). Eine weitere Blutentnahme erfolgt am 22.12.; die Abklärung eines letzten Details für den Bericht an den Hausarzt.

Am 23.12. fahren wir über Weihnachten zu meiner Mutter. Am Abend spricht der Hämatologe auf den Anrufbeantworter und bittet um Rückruf. Da wir den Anrufbeantworter erst nach der Rückkehr abhören können, erfolgt dieser Rückruf auch erst am 30.12. Er teilt uns die Diagnose ungern am Telefon mit, aber er tut es: Ich habe Leukämie.

Wir suchen ihn am 31.12. auf; er macht noch ein schnelles Blutbild: Meine Leukozyten sind etwas unterhalb des Normalwerts, und 50% davon sind Leukämiezellen. (Das sei immer noch relativ wenig; im fortgeschrittenen Stadium wären es 100%.) Wir erfahren auch, um welche Variante von Leukämie es sich handelt: Akute myeloische Leukämie.

Ich werde zum 02.01.2015 ins Klinikum Großhadern der Uni München eingewiesen.